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Friday, June 13
 

10:45 CEST

IFG & Co – Akteneinsichts- und Auskunftsansprüche effektiv nutzen
Friday June 13, 2025 10:45 - 11:45 CEST
Wie können Journalist:innen ihre Ansprüche auf Zugang zu staatlichen Informationen gegenüber den Behörden und vor Gericht durchsetzen?

Die Porschegate-SMS von Lindner, der Wire-Chat zur Fördermittelaffäre von Stark-Watzinger, die Ausbildungsunterlagen zu Schmerzgriffen der Polizei, die Akten der Finanzbehörden zum Umgang mit Cum-Ex und Cum-Cum – für investigative Recherche ist der Zugang zu solchen Informationen oft essentiell.

Und grundsätzlich stehen der Presse auch viele Rechtsansprüche zur Seite, um sich Zugang zu den bei staatlichen Stellen vorhandenen Daten zu verschaffen. Neben den Informationsfreiheitsgesetzen von Bund und Ländern gibt es Spezialgesetze wie das Bundesarchivgesetz oder das Umweltinformationsgesetz sowie Auskunftsansprüche für die Presse und den Rundfunk. Dennoch werden viele Anfragen auf Zugang zu Informationen abgelehnt, oft unberechtigt.

Die Referent:innen sind Rechtsanwält:innen einer Kanzlei, die Journalist:innen, Wissenschaftler:innen und NGOs bei der behördlichen und gerichtlichen Durchsetzung von Akteneinsichts- und Auskunftsansprüchen vertritt. Sie sind außerdem bei FragDenStaat und der Gesellschaft für Freiheitsrechte tätig. In dem Workshop geben sie Tipps zu jedem Verfahrensschritt von der Antragsformulierung bis zum Gerichtsverfahren und der begleitenden Öffentlichkeitsarbeit, berichten von eigenen Erfolgen und Fehlern.

Wie sind Anträge nach Auskunft an Behörden zu formulieren damit sie Erfolg haben? Wie komme ich effektiv an welche Informationen (etwa weil bestimmte Gesetze großzügiger sind als andere)? Was sind die gängigen Gründe bei einer Ablehnung und wie können sie entkräftet werden? Wann lohnt sich eine Klage oder ein Eilantrag vor Gericht und wie kann ich strategische Klagen planen und mit Öffentlichkeitsarbeit verbinden? Diese und weitere Fragen sollen diskutiert und beantwortet werden.


Überblick zum Thema:

NR / Manfred Redelfs (Hrsg.): Wie wir an Informationen kommen. Praxishandbuch zum Recht auf Auskunft und Akteneinsicht. NR-Werkstatt Nr. 26 vom Juli 2024

Maximilian Petras / Hannah Vos (Hrsg.): Handbuch Informationsfreiheitsrecht, Kiel 2023

Neue Rechtsprechung (u.a. Thema im Workshop):
BVerwG, Urteil vom 07.11.2024, BVerwG 10 A 5.23 zu Art. 5 GG für Online-Medien

Digitale Kommunikation
Chatverläufe um Fördergeldaffäre werfen Fragen auf. tagesschau.de
"Porschegate SMS von Lindner" VG Berlin, Urteil vom 27. März 2025 - VG 2 K 60/23

Häufige Ausschlussgründe bei Finanzskandalen: § 21a FVG und § 30 AO

Öffentliche Sicherheit und Verschlusssachen: zunehmend schwieriger in Bezug auf Militarisierung und Sicherheitsbehörden:
Schusswaffengebrauch in psychischen Krisensituationen: Recherche von FragDenStaat mit ZDF Die Spur
Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse: Beraterberichte
Moderators
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Manfred Redelfs

Investigativ-Team, Greenpeace
Dr. Manfred Redelfs, geboren 1961, leitet die Rechercheabteilung von Greenpeace und ist nebenberuflich als Recherchetrainer tätig, u.a. für NDR, MDR, ZDF und die SZ. Nach dem Studium der Journalistik und Politikwissenschaft in Hamburg, Washington, Berkeley und Oxford hat er im Anschluss... Read More →
Speakers
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David Werdermann

Rechtsanwalt / Verfahrenskoordinator, KM8 / GFF
David Werdermann ist Rechtsanwalt und vertritt Journalist:innen, Wissenschaftler:innen und NGOs bei der Durchsetzung von Informationszugangsansprüchen. Daneben arbeitet er bei der Gesellschaft für Freiheitsrechte zu den Themen Überwachung und Polizei und veröffentlicht regelmäßig... Read More →
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Vivian Kube

Rechtsanwältin, FragDenStaat/KM8
Vivian Kube arbeitet im Legal Team von FragDenStaat und in der Kanzlei KM8 in Berlin. Sie ist spezialisiert auf Informationsfreiheitsrecht, Rechte der politisch aktiven Zivilgesellschaft, strategische Prozessführung sowie auf die Verteidigung von Grund- und Menschenrechten.
Friday June 13, 2025 10:45 - 11:45 CEST
K9 Glashaus Haus 2, Hugh-Greene-Weg 1, Hamburg-Eimsbüttel, Deutschland

12:00 CEST

Immer auch die Gegenseite fragen – aber was tun, wenn die nicht will?
Friday June 13, 2025 12:00 - 13:00 CEST
Es sollte eine journalistische Selbstverständlichkeit sein: Wenn über einen Verdacht berichtet wird und schwere Vorwürfe im Raum stehen, muss den Kritisierten die Gelegenheit gegeben werden, vor der Veröffentlichung Stellung zu den Vorwürfen zu nehmen. Diese „Konfrontation“ ist auch Teil der notwendigen Gegenrecherche, denn nicht jeder Verdacht stellt sich am Ende als haltbar heraus. Wer eine solche Anfrage erst gar nicht stellt oder zu unkonkrete Fragen stellt, verstößt nicht nur gegen die journalistische Sorgfaltspflicht, sondern muss auch mit einer Niederlage vor Gericht rechnen.

Was aber tun, wenn die Kritisierten gar nicht reagieren? Oder sie ein Interview von Bedingungen abhängig machen, die journalistisch nicht akzeptabel sind? Wie sollte man reagieren, wenn Medienanwält:innen nur Gegenfragen stellen, statt zu antworten? Welche Fristen sind angemessen? Wie stelle ich sicher, dass meine Anfrage überhaupt angekommen ist? Nicht erst seit der öffentlichen Auseinandersetzung zwischen Rezo und STRG_F sind diese Fragen von großer Relevanz für die journalistische Berichterstattung.

Das Panel erläutert anhand praktischer Beispiele, was beim Bemühen, auch die Gegenseite zu Wort kommen zu lassen, journalistisch angemessen und juristisch notwendig ist.
Speakers
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Kathrin Becker

Leitung Team stories, NDR
Kathrin Becker leitet seit 2022 die Abteilung stories, zu der die Formate NDR Story, ARD Story, STRG_F, Panorama - Die Reporter und SPIN, das Team für dokumentarische Mediatheksentwicklung gehören.
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Nina Lüssmann

Partnerin, BUSE Rechtsanwälte
Dr. Nina Lüssmann studierte Rechtswissenschaften an der Universität Hamburg mit dem Schwerpunkt Information und Kommunikation. Stationen ihres Referendariats waren u.a. die Zivilkammer 24 („Pressekammer“) des Landgerichts Hamburg sowie das Generalkonsulat der Bundesrepublik... Read More →
Friday June 13, 2025 12:00 - 13:00 CEST
K9 Glashaus Haus 2, Hugh-Greene-Weg 1, Hamburg-Eimsbüttel, Deutschland

14:00 CEST

TikTok, Insta & Co: Was darf ich für meine Berichterstattung verwenden und was nicht?
Friday June 13, 2025 14:00 - 15:00 CEST
Der 29-jährige Kyle Richter saß an Bord einer Boeing 737 von „Alaska Airlines“, als direkt vor ihm die Tür während des Flugs herausgerissen wurde. Mit seinem Smartphone machte Kyle Richter nach der Notlandung ein Foto vom Loch im Flugzeug und postete es auf der Plattform X. Das Bild ging schnell um die Welt; unter anderen die Nachrichtenagentur Reuters verbreitete das Foto, auch viele deutsche Medien veröffentlichten es. Doch war das rechtlich überhaupt erlaubt?

Dürfen sich Redaktionen bei Unfällen, Unwettern und Anschlägen einfach am Material aus sozialen Netzwerken bedienen? Das Panel klärt an konkreten Beispielen, welche rechtlichen Grundsätze zu beachten sind und wie man typische Fehler beim Verbreiten von fremden Inhalten vermeidet.
Speakers
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Kirsten von Hutten

stellvertretende Ausschussvorsitzende, Deutscher Presserat
Dr. Kirsten von Hutten ist Director Government Relations bei Bertelsmann und stellvertretende Vorsitzende der Beschwerdekammer 1 des Deutschen Presserates. Nach Studium und Promotion in Bonn begann sie ihre berufliche Tätigkeit 2001 als Rechtsanwältin und Justiziarin bei Gruner... Read More →
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Grit Fischer

Redakteurin, NDR
Grit Fischer, aufgewachsen in Baden-Württemberg, später in den Norden umgezogen. Nach dem Studium der Angewandten Kulturwissenschaften in Lüneburg arbeitet sie für die Hamburger Produktionsfirma MME. Seit 2002 beim NDR: als Autorin für "Zapp - Das Medienmagazin", für Dokumentationen... Read More →
Friday June 13, 2025 14:00 - 15:00 CEST
K9 Glashaus Haus 2, Hugh-Greene-Weg 1, Hamburg-Eimsbüttel, Deutschland

15:30 CEST

Was darf Verdachtsberichterstattung? Welchen Wert haben Eidesstattliche Versicherungen?
Friday June 13, 2025 15:30 - 16:30 CEST
Was lief bei der Verdachtsberichterstattung im Fall Gelbhaar schief? Wenn Medien über Vorwürfe berichten, die zum Zeitpunkt der Berichterstattung nicht eindeutig bewiesen sind, müssen sich Journalist:innen an besondere Regeln halten. Aus juristischer Perspektive soll dadurch zum Beispiel verhindert werden, dass die betroffenen Personen durch die Berichterstattung öffentlich vorverurteilt werden.

Es gelten die Regeln der so genannten Verdachtsberichterstattung: Es muss sowohl ein berechtigtes Interesse der Öffentlichkeit sowie ein Mindestbestand an Beweistatsachen vorliegen, entlastenden Fakten müssen berücksichtigt werden und es muss zwingend die Gelegenheit zur Stellungnahme eingeräumt werden.

Im Rahmen von Verdachtsberichterstattung spielen auch eidesstattliche Versicherungen eine Rolle. Nicht erst seit den Recherchen zu Till Lindemann und Hubert Aiwanger wird darüber im Journalismus diskutiert: Was kann mit eidesstattlichen Versicherungen eigentlich belegt werden? Welches Gewicht messen die Gerichte eidesstattlichen Versicherungen zu und inwiefern überprüfen sie deren Richtigkeit? Inwieweit kann die Anonymität von Quellen gewahrt bleiben, sobald eine eine eidesstattliche Versicherung bei Gericht eingereicht wurde?

Das Panel zeigt, unter welchen Voraussetzungen eine Verdachtsberichterstattung zulässig ist und welche Rolle dabei eidesstattliche Versicherungen spielen.

Speakers
avatar for Grit Fischer

Grit Fischer

Redakteurin, NDR
Grit Fischer, aufgewachsen in Baden-Württemberg, später in den Norden umgezogen. Nach dem Studium der Angewandten Kulturwissenschaften in Lüneburg arbeitet sie für die Hamburger Produktionsfirma MME. Seit 2002 beim NDR: als Autorin für "Zapp - Das Medienmagazin", für Dokumentationen... Read More →
avatar for Michael Fricke

Michael Fricke

Fachanwalt für Presserecht, CMS Hasche Sigle
Michael Fricke ist Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht und Partner von CMS Hasche Sigle mit Schwerpunkt im Presseäußerungsrecht und Urheberrecht. Er berät und vertritt Verlage, Rundfunkanstalten, Internetanbieter und Betroffene (Unternehmen und Einzelpersonen) sowohl im Vorfeld... Read More →
Friday June 13, 2025 15:30 - 16:30 CEST
K9 Glashaus Haus 2, Hugh-Greene-Weg 1, Hamburg-Eimsbüttel, Deutschland

16:45 CEST

Juristisch wasserdicht formulieren: Tatsachenbehauptung oder Meinungsäußerung?
Friday June 13, 2025 16:45 - 17:45 CEST
Ob eine journalistische Berichterstattung rechtlich zulässig ist oder von einem Gericht verboten wird, entscheidet sich häufig anhand einer Kategorie, die auf den ersten Blick kompliziert erscheint: Handelt es sich um eine Tatsachenbehauptung oder eine Meinungsäußerung?
Die „Geheimplan“-Recherche von Correctiv war unter anderem deshalb juristisch schwer anzugreifen, weil entscheidende Passagen als Meinungsäußerungen formuliert waren.

Tatsachenbehauptungen können vor Gericht auf ihre Richtigkeit überprüft werden; wenn sie falsch sind, drohen Klagen auf Unterlassung, auf Gegendarstellung, auf Widerruf und möglicherweise sogar auf Schadenersatz. Meinungsäußerungen können dagegen prinzipiell nicht auf ihre Richtigkeit überprüft werden, da sie als subjektive Einschätzungen von der Meinungsfreiheit geschützt sind.

Was wir als Journalist:innen also nicht belegen können, sollten wir auch nicht behaupten. Haben wir einen Verdacht, sollten wir klar machen, dass es ein Verdacht ist und vorsichtig formulieren. Aber es bleibt kompliziert: So kann eine Einschätzung trotz allem einen Tatsachenkern enthalten, der von Gerichten auf seine Richtigkeit überprüft werden kann.

Das Panel zeigt anhand konkreter Beispiele aus der Praxis, wo die oft schwierige Abgrenzung zwischen Tatsachenbehauptung und Meinungsäußerungen verläuft.
Speakers
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Marc-Oliver Srocke

Rechtsanwalt, ADVANT Beiten
Dr. Marc-Oliver Srocke ist Rechtsanwalt bei ADVANT Beiten. Er studierte Rechtswissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Im Jahr 2005 wurde er zur Anwaltschaft in Deutschland zugelassen. Im Jahr 2008 promovierte er an der Universität Marburg zum Thema „Das Abstraktionsprinzip... Read More →
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Markus Sehl

Stellvertretender Chefredakteur, Legal Tribune Online
Markus Sehl ist Jurist und Journalist. Er arbeitet als stellvertretender Chefredakteur für Legal Tribune Online. Spezialisiert ist er auf die Themen Justiz, Rechtsstaatlichkeit und innere Sicherheit. Als Autor schreibt er auch für Die Zeit.
Friday June 13, 2025 16:45 - 17:45 CEST
K9 Glashaus Haus 2, Hugh-Greene-Weg 1, Hamburg-Eimsbüttel, Deutschland

18:00 CEST

Quellen finden, führen und befragen
Friday June 13, 2025 18:00 - 19:00 CEST
Informantinnen und Informanten können Recherchen zum Durchbruch verhelfen und den Unterschied zwischen einer Idee und einer Story ausmachen. Doch wo sind sie? Und wer sind sie? Wie lassen sie sich finden, führen und wie verhindert die Reporterin oder der Reporter, schließlich zum verlängerten Arm seiner Quellen zu werden? Einige Antworten aus der Praxis.
Speakers
avatar for Lena Kampf

Lena Kampf

Stv. Ressortleiterin Investigative Recherche, Süddeutsche Zeitung
Lena Kampf arbeitet seit Mai 2022 als Redakteurin im Ressort Investigative Recherche und ist seit Dezember 2022 Stellvertretende Ressortleiterin. Sie hat 2019 mit einer Reportage über die #Metoo-Bewegung im Europaparlament den Deutsch-Französischen Journalistenpreis gewonnen und... Read More →
Friday June 13, 2025 18:00 - 19:00 CEST
K9 Glashaus Haus 2, Hugh-Greene-Weg 1, Hamburg-Eimsbüttel, Deutschland
 
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